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30 Jahre deutscher ingenieurinnenbund e.V.

BRIGITTE PÖTZL Wirtschaftsingenieurin Maschinenbau Leiterin Engineering und Projektmanagerin für Produktionsanlagen Pirelli Deutschland GmbH Schon im Alter von 13 Jahren habe ich mich für ein Maschinenbaustudium entschieden. Grund: Ich wollte die Menschheit vor der Energieknappheit retten. Und ich wollte in die Industrie, um die Arbeitsbedingungen für alle Menschen so zu gestalten, dass sie nicht krank werden, sondern zufrieden sein können. Meine Eltern waren skeptisch, aber sie haben mich nicht ab- gehalten. Männliche Bekannte waren entweder fasziniert oder aggressiv ablehnend. Im Studium wurden die wenigen Frauen nicht nett behandelt. Trotzdem habe ich noch eine Weile gebraucht, bis ich endlich in den dib eingetreten bin. In der Frauengruppe der TH Darmstadt habe ich (Bau-)Ingenieurinnen kennen gelernt, die 1986 den dib gegründet haben. Seitdem möchte ich mei- nen wunderbaren Ingenieurinnenverein nicht mehr missen, weil es dort so viele verschiedene Frauen gibt, die ähnliche Erfahrungen haben. Wir können uns bei vielen Themen beraten und helfen. Mir ist es auch sehr wichtig, dass der dib in die Politik und in die Verbände (z.B. Frauenrat, MINT) einwirkt, um mehr Frauen und Mädchen in die Technikgestaltung einzubeziehen. Nach einem Jahr Studium des Chemieingenieurwesens an der (damaligen) Technischen Universität Karlsruhe – Frauenanteil von knapp 10 Prozent im Studiengang – war ich sehr gespannt auf die Konferenz „Frauen in Natur- wissenschaft und Technik“ in Oldenburg. Engagierte Mitstudentinnen hat- ten mich darauf aufmerksam gemacht. In einer kleinen Gruppe fuhren wir 1986 zum Kongress. Uns allen war gemeinsam, dass wir die Sonderstellung als Frauen in der Technik erlebt hatten, und ich wollte endlich zu einer Versammlung, in der ich als Inge- nieursstudentin nicht als Ausnahme gesehen wurde. In Oldenburg wurde auch der dib vorgestellt. Ich war sofort angetan von der Idee der Interessensvertretung technischer Frauen und dem Netzwerkgedan- ken, so dass ich mich entschloss, sobald als möglich dem dib beizutreten. Die Organisation in Regional- gruppen ist für mich ein Glücksfall. Egal wo ich innerhalb Deutschlands hinzog, überall gab es Gleichge- sinnte, interessante Projekte und Aufgaben. 30 Jahre sind wie im Fluge vergangen. Viel hat sich verändert, trotzdem ist die Notwendigkeit unseres Vereins geblieben. Also: auf die nächsten 30 Jahre! JÜLIDE SÜNTER Chemieingenieurin Regional Head of IT Freshfields Bruckhaus Deringer 30 JAHRE deutscher ingenieurinnenbund e.V. 57

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