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08.03.11: Managerinnen- und Expertinnen-Netzwerke machen Druck bei Frauenquote

08. März 2011 – Zum 100. Weltfrauentag haben sich Frauen-Business-Netz­­werke in Deutschland zusammengeschlossen und fordern von der Politik mehr Druck auf die Unternehmen, um eine gleichberechtigte Präsenz von Frauen und Männern in Vorständen und Aufsichtsräten zu erreichen. Die seit Jahren folgenlosen Lippenbekenntnisse müssen endlich durch eine klare Zielvorgabe ersetzt werden, fordern die Managerinnen und Exper­tinnen. Ohne eine Frauenquote werde sich maßgeblich nichts bewegen.

Seit 2001 gibt es eine freiwillige Selbstverpflichtung der deutschen Wirtschaft. Zehn Jahre haben aber kaum messbare Veränderungen gebracht. Nur 3,2 Prozent der Top-200-Unter­nehmen haben 2010 nach der aktuellen Studie des Deutschen Instituts für Wirtschaftsfor­schung (DIW) einen weiblichen Vorstand. In den 30 Dax-Unternehmen sind vier von 186 Vorständen weiblich. Um Unternehmensziele zu erreichen und sie mit Nachdruck anzustre­ben, brauche es klare Zielvereinbarungen samt Konsequenzen bei Zielverfehlung. Bei jedem strategisch relevanten Unternehmensziel sei diese Festlegung völlig unstrittig. Bei der Beset­zung von Führungspositionen in der Wirtschaft möchte man im Unverbindlichen bleiben und nenne das wirtschaftliche Freiheit. Die Frauen wollen aber nicht länger warten: deshalb for­dern sie mindestens 40 Prozent Männer und 40 Prozent Frauen in den Führungsgremien als Basis für erfolgreiches Wirtschaften. Da dies offensichtlich weder von alleine noch durch Selbst­verpflichtungen funktioniere, müsse eine Quote her – und nur deshalb.

Gemeinsam stark  sein
Mit dieser Forderung setzen sich die Businessnetzwerke gemeinsam in der Öffentlichkeit für die Sache der Frauen ein. Es geht ihnen dabei um Gleichstellung und um die Zukunftsfähig­keit der deutschen Wirtschaft. Zu den Netzwerken gehören djb (Deutscher Juristinnenbund), dib (deutscher ingenieurinnenbund) sowie die Initiative für mehr Frauen in Aufsichtsräten Nürnberger Resolution und Erfolgsfaktor Frau e.V. Mit ihrer Forderung wollen die Frauen auch deutlich machen, dass  Unternehmens­sprecher und Verbandsfunktionäre, die sich ständig in der Öffentlichkeit gegen eine Quote aussprechen, nicht in ihrem Namen und der schweigenden Mehrheit der Frauen sprechen, sagt Sieglinde Schneider, Initiatorin und aktive Netzwerkerin.

Die „Quotilden-Diskussion“ – die Quote befördere nur Frauen und nicht die Besten nach oben –  halten die Netzwerkerinnen für haltlos. Nachweislich gibt es genügend gut ausge­bildete und erfolgreiche Frauen. An der exzellenten Qualifizierung und Eignung scheitern Frauen nicht. Aber an fehlender Vernetzung, Unterstützung und Durchsetzungsfähigkeit in einer homosozialen Männerdomäne.

„Wer keine Chance bekommt, kann sie auch nicht nutzen“, sagt Sieglinde Schneider. „Also muss man dafür kämpfen.“ Genau das ist das Ziel der koordinierten Aktion.

Umdenken und Vielfalt wagen
Es muss ein Umdenken in den Köpfen stattfinden, neben gezielten Programmen zur För­derung von talentierten Frauen, Netzwerken, Förderung durch männliche Mentoren und weibliche Vorbilder. Nur so können alte Klischees aufgebrochen und Mut zu mehr Vielfalt gemacht werden. Immer denselben Typus Manager einzustellen, ist der falsche Weg, das wissen alle. Und doch werden Strukturen mit einer ausgeprägt männlichen Kultur immer noch – häufig unbewusst – gefördert und Männer wie selbstverständlich bevorzugt. Dieses Gefüge muss hinterfragt und durchbrochen werden. Nach jahrelangen Fehlschlägen sind neue Wege einzuschlagen, die die Vielfalt der Gesellschaft widerspiegeln.

Verbindlichkeit und klare Ziele setzen
Daher fordern die Frauennetzwerke eine gesetzliche Quote. Ganz im Sinne des Vorstoßes von Arbeitsministerin von der Leyen: Statt Freiwilligkeit muss Verbindlichkeit geschaffen werden, weil sich sonst nichts bewegen wird.

Wenn Führungskräfte die Zukunftsfähigkeit ihrer Unternehmen und des Standorts Deutsch­land im Auge haben, müssen sie mehr Frauen fördern. Dann wird es zum vorrangigen Ziel, Männer aus der Komfortzone herauszuholen und sie in die Pflicht für die Zukunft zu nehmen, sagen die Netzwerkerinnen. Und sie verbinden damit auch die Erwartung, dass sich durch eine grundsätzliche Einstellungsänderung auch positive Auswirkungen auf ein besser balan­ciertes Leben zwischen Arbeit, Freizeit und Familie ergäben – für beide Geschlechter.

Politik in die Pflicht nehmen
Mit diesem gesamtgesellschaftlichen Auftrag wenden sich die Netzwerkerinnen auch gemeinsam an die Politik: allen voran an die Bundeskanzlerin und die verantwortlichen Ministerinnen und Minister – ausdrücklich nicht nur an das Familienministerium. Zuvorderst wollen sie den Bundeswirtschaftsminister samt seinen Länderkollegen für die Quote gewin­nen, aber auch die Bundesbildungs- sowie die bereits engagierte Arbeitsministerin.

Die beteiligten Netzwerke
Deutscher Juristinnen Bund* (djb), deutscher ingenieurinnenbund* (dib), Erfolgsfaktor Frau, sowie die Nürnberger Resolution für mehr Frauen in die Aufsichtsräte und Führungspositio­nen.

* Mitglieder im Deutschen Frauenrat

Pressekontakt:
Sieglinde Schneider | T 0611/ 40 80 610 | sieglinde.schneider@accente.de

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Pressemitteilung (73 kB)

 

Berliner Erklärung: Rückschritte verhindern – Gleichstellung in der Corona-Krise weiter voranbringen!

Rückschritte verhindern – Gleichstellung in der Corona-Krise weiter voranbringen!

Berlin, 12. Mai 2020 

Die 17 Frauenverbände der Berliner Erklärung fordern die Bundesregierung auf, engagierter für konkrete Verbesserungen bei der Gleichberechtigung einzutreten. Die Corona-Krise legt nach Ansicht der Verbände nicht nur die bestehenden Defizite in der Gleichstellungspolitik offen, sie ist auch besorgniserregend für die gleichstellungspolitische Entwicklung in Deutschland. Denn die Krise wird für viele Verzögerungen als Erklärung genutzt, um Maßnahmen nicht mehr in dieser Legislaturperiode abzuschließen.

Aktuell wird ein zentrales gleichstellungspolitisches Vorhaben des Koalitionsvertrags, die Verschärfung und Ausweitung des Gesetzes für mehr Frauen in Führungspositionen, massiv in Frage gestellt. Der vorliegende Gesetzentwurf, der sich in der Ressortabstimmung befindet, wird insbesondere vom Bundeswirtschaftsministerium abgelehnt, wegen der angeblich unzumutbaren Mehrbelastung für die Unternehmen und weil darin Forderungen aufgestellt werden, die über den Koalitionsvertrag hinausgehen. „In der Corona-Krise werden die Defizite der Gleichstellung wie im Brennglas sichtbar: Frauen stehen in vorderster Reihe, um die Krise zu bewältigen. Aber sie müssen auch vorne stehen, wenn es um Führungsverantwortung in der Wirtschaft und um gerechte Bezahlung geht. Die Politik steht in der Pflicht, hier nicht nachzulassen. Das gilt für Bund und Länder gleichermaßen. Wir erwarten jetzt konkrete Verbesserungen für die Frauen in Deutschland. Wir sind in Sorge und die Zeit drängt“, erklärt Monika Schulz-Strelow, Präsidentin von FidAR e. V., Frauen in die Aufsichtsräte, im Namen der Initiatorinnen.

Die zentralen Forderungen der Berliner Erklärung zur Bundestagswahl 2017 haben nichts an Dringlichkeit verloren. Wir fordern unverändert:

· Gleichberechtigte Teilhabe

· Gleiche Bezahlung

· Verbindlichkeit, Transparenz und Monitoring von Gleichstellungspolitik

Im Koalitionsvertrag hatten Union und SPD vereinbart: „Wir wollen noch vorhandene strukturelle Hemmnisse abbauen und werden dazu eine ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie entwickeln und mit einem Aktionsplan umsetzen.“

Auch soll eine Einrichtung gegründet werden, die sich wissenschaftlich fundiert mit Fragen der gerechten Partizipation von Frauen in Gesellschaft, Politik, Wirtschaft, Gesundheitswesen, Medien und Wissenschaft befasst. Bis zum Ende der Legislaturperiode im September 2021 stehen noch wichtige Teile dieser vereinbarten Maßnahmen auf der Agenda. Allerdings bleibt nicht mehr viel Zeit, sie umzusetzen.

Den Stand der Umsetzung der Forderungen zur Gleichstellung analysiert die Berliner Erklärung laufend. Die Ergebnisse werden unter www.berlinererklaerung.de veröffentlicht. Zwischenzeitlich haben die Initiatorinnen mit allen Parteien, die vor zwei Jahren bereit waren, ihre gleichstellungspolitischen Ziele für die Bundestagswahl 2017 zu erläutern, Gespräche zur gleichstellungspolitischen Halbzeitbilanz geführt, zuletzt mit der neuen Parteispitze der SPD.

Das überfraktionelle Bündnis der Berliner Erklärung existiert seit 2011. Aktuell gehören ihm 17 Frauenverbände als Initiatorinnen an:

· Business und Professional Women (BPW) Germany, 1.600 Mitglieder (Deutschland) 30.000 Mitglieder in 100 Ländern, Uta Zech, Präsidentin www.bpw-germany.de

· Deutscher Ärztinnenbund e. V. (DÄB), 1.800 Mitglieder, Dr. Christiane Groß M.A., Präsidentin www.aerztinnenbund.de

· Arbeitsgemeinschaft Anwältinnen im DAV, 270 Mitglieder, Dr. Alexandra Nöth, Vorsitzende www.davanwaeltinnen.de

· Deutscher Frauenrat (DF), Dachverband von rund 60 Mitgliedsverbänden, in denen mehr als 12 Millionen Frauen organisiert sind. Mona Küppers, Vorsitzende www.frauenrat.de

· deutscher ingenieurinnenbund e. V. (dib), 400 Mitglieder, Sylvia Kegel, Vorstand www.dibev.de

· Deutscher Juristinnenbund e. V. (djb), 3.100 Mitglieder, Prof. Dr. Maria Wersig, Präsidentin www.djb.de

· Deutscher LandFrauenverband e. V. (dlv), 500.000 Mitglieder, Petra Bentkämper, Präsidentin www.landfrauen.info

· EAF Berlin | Europäische Akademie für Frauen in Politik und Wirtschaft, 2.000 Unterstützer/innen, Dr. Helga Lukoschat, Vorsitzende www.eaf-berlin.de

· European Women’s Management Development International Network e.V. (EWMD Deutschland), 470 Mitglieder in Deutschland; 900 Mitglieder europa- und weltweit, Ariane Bischoff, President www.ewmd.org

· FidAR - Frauen in die Aufsichtsräte e. V., 900 Mitglieder, Monika Schulz-Strelow, Präsidentin www.fidar.de

· Frauen im Management e. V. (FIM), 180 Mitglieder, Bärbel Jacob, Bundesvorstand www.fim.de

· Journalistinnenbund e. V. (jb), 400 Mitglieder, Friederike Sittler, Vorsitzende www.journalistinnen.de

· Pro Quote Film e. V., 1500 Unterstützer*innen, Barbara Rohm, Vorsitzende. www.proquote-film.de

· ProQuote Medien e. V., 200 Mitglieder, 5.000 Unterstützerinnen und Unterstützer, Maren Weber, Vorsitzende www.pro-quote.de

· ProQuote Medizin, 700 unterstützende Unterschriften, davon 80 Professoren und Professorinnen, Prof. Dr. Gabriele Kaczmarczyk, Initiatorin pro-quote-medizin.de

· Verband deutscher Unternehmerinnen e. V. (VdU), 1.800 Mitglieder und Interessentinnen, 16 Landesverbände, Jasmin Arbabian-Vogel, Präsidentin www.vdu.de

· Working Moms – Pro Kinder Pro Karriere e. V. (WM), 450 Mitglieder, Lucia Mathée, Vorsitzende www.workingmoms.de

Folgende Verbündete tragen die Forderungen der Berliner Erklärung 2017 mit:

· BAG kommunaler Frauenbüros und Gleichstellungsstellen www.frauenbeauftragte.de

· Bücherfrauen e. V. www.buecherfrauen.de

· bukof - Bundeskonferenz der Frauen- und Gleichstellungsbeauftragten an Hochschulen www.bukof.de

· Deutscher Akademikerinnenbund e. V. www.dab-ev.org

· Deutscher Hebammenverband e. V. www.hebammenverband.de

· Digital Media Women www.digitalmediawomen.de

· Femtec Alumnae e. V. www.femtec-alumnae.org

· Fondsfrauen www.fondsfrauen.de

· Frauen in der Immobilienwirtschaft e. V. www.immofrauen.de

· Frauenpolitischer Rat Land Brandenburg e. V. www.frauenpolitischer-rat.de · Landesfrauenrat Berlin e. V. www.lfr-berlin.de

· Landesfrauenrat Hamburg e. V. www.landesfrauenrat-hamburg.de

· Landesfrauenrat Rheinland-Pfalz e. V. www.landesfrauenrat-rlp.de

· Pro Quote Bühne e.V. www.proquote-buehne.de

· Prout at work-foundation www.proutatwork.de

· Soroptimist International Deutschland www.soroptimist.de

· Union deutscher Zonta Clubs www.zonta-union.de

· Verband alleinerziehender Mütter und Väter Bundesverband e. V. www.vamv.de

· Verband berufstätiger Mütter (VBM) e. V. www.vbm-online.de

· Webgrrls.de www.webgrrls.de

· Women in Film and Television Germany (WIFTG) www.wiftg.de